Meine letzte Gartentagesfahrt in diesem Jahr war von dem ungewöhnlich lang anhaltenden trockenen Sommerwetter geprägt. Einer der Gärten, die eigentlich auf dem Programm standen, konnte wegen der Trockenheit nicht besucht werden, und auch der Garten des Ehepaares Wieringa war durch den fehlenden Regen gezeichnet. Dabei hatten sich die ausgedehnten Steingartenpartien von Herrn Wieringa, in denen er so manches Schätchen kultivierte, noch erstaunlich gut gehalten, und einige Pflanzen, wie der Mönchspfeffer, der in voller Blüte stand, genossen das mediterrane Klima ganz offenbar. Eine angenehme Erfrischung bot – neben den bereitgestellten Getränken – eine Schale mit eigenen Tomaten, die hier in den Gewächshäusern auf das Üppigste gediehen.
Keuschlammstrauch oder Mönchspfeffer, Vitex agnus castus
Im Garten der Zeit ging es weniger um Stauden, Sommerblumen oder Blütengehölze als vielmehr um interessante Perspektiven, Sichtachsen und Spiegelungen, die einen immer wieder neuen und ungewöhnlichen Blick in den Garten, das angrenzende Wäldchen und die umgebende Landschaft boten. Femke van Dams Skulpturen und Installationen wirkten durch das reflektierte Licht transparent und holten den Himmel und das Licht auf den Boden zwischen die Pflanzen.
eine der Spiegelskulpturen von Femke van Dam
Den Abschluss machte schließlich der Garten von Cocky Stottelaar, der uns einen mehr als würdigen Ersatz für den Garten bot, den wir wegen der Trockenheit nicht besuchen konnten. Dicht gefüllte Staudenrabatten mit einem harmonischen Farbverlauf und einer guten Höhenstaffelung und ein sicherer Blick für interessante Wuchsformen und Blattstrukturen zeichneten den Pflanzstil in diesem Garten aus. Das galt nicht nur für die sonnigen Partien dicht am Haus, sondern auch für den ausgedehnten schattigen Bereich weiter hinten im Garten. Die mehr als angenehme Aufenthaltsqualität auf der Terrasse, wo sich die Reisegruppe mit Tee, Kaffee und Gebäck stärken konnte, hatte zur Folge, dass sich die Gruppe nur ungern von diesem Garten trennte.
eine der gut komponierten Staudenrabatten im Garten von Cocky Stottelaar
So bot dieser Tag trotz der etwas ermüdenden Wärme und der Trockenheit ausgesprochen interessante Einblicke in die Gartenkultur unserer Nachbarn.