Bereits im April fand meine erste diesjährige Gartenreise mit Ziel Toskana statt, auf der eine Vielzahl historischer Gärten und Villen sowie Städte wie Florenz, Lucca und Siena, eine liebliche Landschaft und nicht zuletzt die hervorragende Küche der Region auf dem Reiseplan standen.
Mit dem Zug ging es zunächst nach München und von dort aus mit dem Bus über die Alpen, wo wir am ersten Abend den Garten im Schatten des Paradeis des Weingutes Lageder erreichten. Diesen Gartenbesuch schlossen wir mit einem Gläschen ausgezeichneten Weines ab und stimmten uns so auf die weitere Reise ein.
eine beeindruckende weiße Wisteria beim Weingut Lageder
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Süden. Im toskanischen Apennin machten wir einen Mittagsstopp im Agrituriosmo Massoserpente, wo wir bei einem reichlichen Mittagessen eine erste Begegnung mit der ausgezeichneten toskanischen Küche hatten.
„Pranzo toscano“ – Mittagessen auf toskanische Art
Danach stand ein Besuch der Villa Gamberaia mit ihrem überaus harmonischen Garten mit dem berühmten Wasser-Parterre auf dem Programm.
Das berühmte Wasserparterre der Villa Gamberaia“
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Medici-Villen und führte uns nach Florenz. Der erste Besuch galt der Villa Medicea di Castello mit ihrer enormen Sammlung an Zitrusfrüchten in Terracotta-Kübeln und dem ursprünglich von Tribolo geplanten Rennaissance-Garten.
eine historische Zitrussorte aus der Agrumi-Sammlung der Villa Medicea di Castello
In der etwas oberhalb gelegenen Medici-Villa La Petraia waren es vor allem das Innere der einst von König Vittorio-Emmanuele bewohnten Räume und die Garten-Darstellungen von Giusto Utens, die den Besuch hier so spannend machten.
Der mit einem Glasdach überspannte Innenhof der Villa La Petraia
Nach diesen Gartenbesuchen machten wir einen Abstecher zum Weingut La Fattoria di Bacchereto, wo uns Besitzerin Rossella Bencini in ihrem Haus aus dem 17. Jahrhundert mit einem köstlichen Mittagsimbiss empfing und voller Begeisterung über ihre Weine, den Carmignano und den Vin Santo, erzählte, bevor wir uns von ihrer ausgezeichneten Qualität selbst überzeugen durften.
Blick auf die Olivenöl-Krüge der Fattoria di Bacchereto
In der Nähe von Lucca liegt die Villa Reale di Marlia, in der einst die Schwester Napoleons, Elisa Baciocchi, residierte und zusätzlich zu der vorhandenen barocken Anlage einen Landschaftsgarten anlegen ließ.
Die Grotte des Pan im Garten der Villa Reale di Marlia
Der Nachmittag stand dann für einen ausgiebigen Stadtbesuch in Lucca zur Verfügung. Hier genossen die Reiseteilnehmer nicht nur den Sonnenschein in Palazzo und Giardino Pfanner, sondern auch den Bummel durch die historische Stadt mit ihren vollständig erhalten gebliebenen Stadtmauern.
Palazzo Pfanner in Lucca
Mit dem Zug erreichten wir am Folgetag Florenz, wo wir nach einer Stadtführung den am Arnohang liegenden Giardino Bardini besuchten, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf den Dom und die Altstadt von Florenz hat.
Blick vom Giardino Bardini auf den Dom von Florenz
Danach ging es in den Giardino di Boboli, der einst für Eleonore von Toledo, die Frau Cosimo I. de‘ Medici, angelegt worden war.
Der mit Zitrustöpfen bestandene Isolotto im Giardino di Boboli
Von unserem Hotel aus noch einmal in Richtung Lucca liegt die Villa Torrigiani, deren Garten ebenso wie die einstmals schlichte Renaissance-Fassade im 17. Jahrhundert von ihrem Besitzer nach dem Geschmack des französischen Barock umgestaltet worden war.
Die Villa Torrigiani mit ihrer barocken Fassade
Nach einem wiederum köstlichen – und typisch toskanischen – Mittagsimbiss wurden wir im Gartenbaubetrieb Oscar Tintori bewirtet. Danach wurde uns die ganze Vielfalt der historischen Zitrussorten präsentiert, die in den Gärten der Medici eine so bedeutende Rolle gespielt hat. Wohl kaum einer der Mitreisenden hatte mit einer solche Sortenvielfalt in dieser Pflanzengruppe gerechnet.
bei Oscar Tintori hängt der Himmel voller Zitronen
Danach führte uns der Weg durch die wunderschöne Landschaft des Chianti in Richtung Siena. Auf dem Weg statteten wir dem Terracotta-Fabrikanten Cotto-Ref einen Besuch ab und ließen uns die Kunst der Herstellung von Terracotta-Kübeln zeigen, bevor wir unser Hotel am Fuße der historischen Festung von Monteriggioni bezogen.
die Terracotta-Ausstellung von Cotto Ref in Impruneta
Am nächsten Morgen galt unser Besuch der Villa Chigi in Cetinale. Hier beeindruckte die Reisenden nicht nur die steile Treppe und der grandiose Ausblick von der hoch über dem Garten gelegenen Einsiedelei, sondern auch der perfekt gepflegte Garten, in dem sich Stilelemente italiensicher Renaissancegärten mit solchen aus englischen Gärten des 20. Jahrhunderts auf harmonische Weise mischen.
im Garten der Villa Chigi in der Nähe von Siena
Danach besuchten wir Siena mit seinem hufeisenförmigen Hauptplatz, der Piazza del Campo, und dem beeindruckenden Dom.
Piazza del Campo in Siena
Am nächsten Morgen statteten wir zunächst Monteriggioni einen Besuch ab. Die Festung war einst von den Sienesen zur Verteidigung gegen die Florentiner gebaut worden.
Blick auf die Festungsmauern von Monteriggioni
Danach fuhren wir nach Fiesole und hatten von der Villa Medici aus einen grandiosen Blick auf Florenz, genauso wie es der Architekt der Villa, Michelozzi, bereits im 15. Jahrhundert geplant hatte.
Villa Medici in Fiesole mit atemberaubender Lage
Nach einer ausgiebigen Mittagspause und der Gelegenheit, in einem der zahlreichen Restaurants bei schönstem Sonnenschein unter freiem Himmel noch einmal die toskanische Küche zu genießen, ging es mit Zwischenstopp in Verona über München zurück nach Bremen, wohin wir (zumindest für den folgenden Tag) ein wenig toskanischen Sonnenschein mitbrachten.
Weitere Einzelheiten zum Reiseablauf der Reisen finden Sie unter Termine.